Im Jahr 2000, mitten in der Krise der Kurorte, als auch die Übernachtungszahlen im Dorf am Himmel von 450 000 um satte 200 000 in den Keller rutschten, kam Frank Porten auf eine Idee, die heute eines der Markenzeichen von Höchenschwand ist: Der Strohskulpturenwettbewerb – eine Mischung aus dem Holz-Skulpturenwettbewerb in St. Blasien und Strohfiguren, die Porten bei einer Reise auf dem Heuberg sah.
Bürgermeister Werner Rautenberg kam damals auf den „Macher“ vom Höchenschwanderberg und Vorsitzenden des Kurvereins zu: „Wir brauchen mehr und andere Gäste und wir müssen Akzente setzen, sagte er damals zu mir.“
Für die Zukunft der Gemeinde sollten Publikumsmagneten her. „In Helga Baumgartner fand ich dann eine Befürworterin“, sagt Porten über die damalige Vorsitzende der Landfrauen. Der Geschäftsführer des Bauernmarktes in Frohnschwand, Ralf Grundler, wurde mit ins Boot geholt, erzählt Porten. Für ihn war klar, dass landwirtschaftliche Produkte aus der Region und die Skulpturen prima zueinanderpassen.
Deshalb wurde dieser Standort gewählt. „Hier werden Landwirtschaft, Kultur und Brauchtum zusammengeführt“, sagt Porten.
Tourismuschef Werner Ebner war ebenfalls mit dabei und von der Gemeinde kam Unterstützung durch den Bauhof. Überzeugt werden mussten allerdings bei der ersten Versammlung im Dezember 2000 die damals zehn Vereine, die die Skulpturen aus Stroh schließlich bauen sollten, auch das gelang.
Der erste Strohskulpturen-Wettbewerb fand im Jahr 2001 statt.
Mittlerweile kommen die Besucher scharenweise.
Das Publikum freut sich über die Vielfalt, begeistert sich immer wieder neu für die liebenswerten großen Figuren.
Mit Lob und Anerkennung wird nicht gegeizt, sie geben den Strohkünstlern reichlich Nahrung für die Fantasie und Lohn für den ehrenamtlichen Einsatz.
Der Ideenreichtum in Höchenschwand ist enorm, daran zu sehen, was es nicht schon alles als Strohskulptur gab: Im Jahr 2013 war der Eiffelturm nach Höchenschwand verlagert worden, den Wunsch, eine Sprungschanze zu haben, sah man 2001 erfüllt.
Technik war immer ein Thema, es gab neben vielen anderen Fortbewegungsmitteln einen Helikopter, eine Postkutsche und sogar eine Lokomotive. Fußball- und Tennisspieler aus Stroh, ein Bauer beim Pflügen und Mönch Hacho beim Bierbrauen waren zu sehen. Märchenfiguren erfreuten die Zuschauer ebenso wie die unterschiedlichsten Tiere, darunter auch ein Straußenpaar. Besondere Lieblinge waren eine lebensechte pickende Hühnerschar und riesige tolle Mäuse. Unvergessen ist die überdimensionale Schwarzwälder Kirschtorte aus dem Jahr 2007. Der Schwarzwald-Käfer mit Bollenhut aus dem Jahr 2011 kam gerade zur rechten Zeit um die Anfahrtsbeschreibung auf der neuen Website der Tourismuskooperation Ferien Südschwarzwald zu zieren.
Überall im Ort begegnen den Spaziergängern und Wanderern Strohfiguren.
Sie werden nach den im Zweijahresrhythmus stattfindenden Wettbewerben im Dorf am Himmel – so nennen die Stammgäste gerne ihren Ferienort – verteilt und bleiben so lange stehen bis sie nicht mehr ansehnlich sind.
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